OSTERHOLZER ANZEIGER

                                                                     8. Mai 2003

                                Noch bis zum 5. Juni stellt die Künstlerin                               Renate Vogel-Stelling  in der Galerie

                               ART 99 in Worpswede aus.            Foto: cvl

 Im Rausch der Sinne

       Galerie ART 99 zeigt sich weiblich

Worpswede  (cvl). 

Erotik, Lebensfreude, Leidenschaft, gepaart mit dem Eindruck einer Einsamkeit, die zur menschlichen Natur zu gehören scheint - dies vermit­teln auf dem ersten Blick die Ölbilder von Renate Vogel-Stelling. Großformatig, in kräftigen feurigen Farben und mit großzügigem Pinselstrich gearbeitet, präsentieren sich die neuesten Werke der Künstlerin bis zum 5. Juni in der Gale­rie Art 99 in Worpswede.

Figürliches, insbesondere die Auseinandersetzung mit dem Weiblichen, bestimmen die Arbeiten der Malerin. Sinnliche, erotische Stimmungen verbreiten die Frauen auf den Leinwänden, denen der Betrachter Lebensfreude, Erfahrungen,   Erwartungen und Enttäuschungen ansieht und sie damit ernst nimmt. Im Fluss des Lebens, im Wandel der Zeiten, in menschlichen Gefühlswallungen scheinen sie sich zu bewegen, geben sich kontaktfreudig oder distanziert.

In den unterschiedlichsten   Situationen begegnet man den Frauen, etwa am Strand, beim Tanz oder in der Frauengasse in Danzig, der Geburtsstadt der Malerin.

Öl auf Leinwand, das ist für Renate Vogel-Stelling die optimale Ausdrucksmöglichkeit, und doch hat sie für ihre Bilderserie „Stelzenmänner" die Werkstoffe Acryl und Papier gewählt und sich in der Farbigkeit sehr zurückgenom- men. Bemerkenswert sind auch kleine Lampen, deren Schirme mit Motiven von Gemälden der Künstlerin verziert sind. Während der Vernissage gab die Künstlerin einen Einblick in ihr Leben als Malerin, berichtete über den Kampf mit der weißen Leinwand, Stimmungsschwankungen während des Entstehungsprozesses eines Bildes, welche Stellung die Familie in einer Schaffensphase einnimmt und den Glücksmomenten nach Beendigung des Werkes.